Deutsche Gesellschaft der Mitglieder der Französischen Ehrenlegion und des Französischen Nationalen Verdienstordens e.V.

5. – 8. Oktober 2007, Polen

1. Deutsch-Französisch-Polnische Studientagung
Gut Kreisau

„Europa – das ist eine Herausforderung, ein Abenteuer! Dem sollten wir uns mutig und optimistisch stellen unter der Losung: Fürchtet euch nicht!“
(Andrzej Byrt, ehemaliger polnischer Botschafter in Deutschland)

Vor dem Schloss Kreisau

Universität Breslau/ Wrocław, 
Aula Leopoldina

Friedenskirche Schweidnitz / Świdnica

Workshopatmosphäre

Sketch: „Die deutsch-polnische Zeitungslektüre“

Die Orte der Begegnungen, Polen 2007

FAKTEN, SCHWERPUNKTE, BEGEGNUNGEN

Vom 5. – 8. Oktober 2007 fand auf dem Gut Kreisau/ Krzyżowa (Begegnungsstätte für Europäische Verständigung) in Polen die erste trinationale Studientagung „Europäische Perspektiven“ statt – mit 48 Teilnehmern und Referenten, angereist aus 17 Städten/ Regionen der beteiligten Länder. Inhaltliche Schwerpunkte waren:

  • die Arbeit in fünf Workshops zu den Themen: historisch-politische Dimension, Sprache und Kultur, Europa und Recht, Europäische Forscher und Wissenschaftler, Europa und die Medien

  • die „Orte der Begegnung“ als gemeinsame Spurensuche in der europäischen Region des alten und neuen Schlesien: das Gut Kreisau als Ort von Widerstand und Versöhnung, die Friedenskirche in Schweidnitz und besonders eindrucksvoll Schloss Muhrau/ Morawa – beispielhafte Initiative der ehemaligen deutschen Besitzer als Ort gelebter Verständigung im deutsch-polnischen Kindergarten

  • der Besuch der Universität „Leopoldina“, ein Konzert mit Musik und Literatur im „Weimarer Dreieck“ und die Diskussion im Deutschen Generalkonsulat in Breslau bildeten den Rahmen der „europäischen Tage“ von Kreisau

RESONANZ UND RESÜMEE

  • „Aus Kreisau habe ich drei wichtige Sachen mitgebracht: neue Kontakte, neue Erfahrungen und eine große Mobilisierung zur weiteren Arbeit. Ich bin der Meinung, dass diese Tage für viele Teilnehmer nötig waren, um zu verstehen, wie wir weiter machen wollen und sollen. Wenn solche Treffen doch öfter wären!“ (Marta Kunecka, Breslau)
  • „Das ‚Trinationale Treffen‘ gehört zu meinen schönsten Erfahrungen, die ich bisher machen durfte. Es ist vielleicht übertrieben, von einer ‚Ost-Erweiterung’ des Horizontes zu sprechen, aber so ähnlich fühlte es sich für mich an. Ich bin mir nach diesem Treffen sicher, dass meine berufliche Zukunft in der Europa-Politik liegt.“ (Thomas Mayer, Berlin)
  • „Es könnte doch in jeder europäischen Region einen kulturellen Sitz der EU geben, verantwortlich für das Fördern der ‚regionalen‘ Kulturen, aber auch für das Kennenlernen der anderen europäischen Kulturen…“ (Mathilde Dupin, Versailles)
  • „Wie es war? Es war toll! Die Stimmung war irgendwie ‚kraftgeladen‘! Allein schon der Ort Kreisau und seine historische Bedeutung haben einen geprägt. Dass mehr als sechzig Jahre nach dem Krieg Jugendliche dreier Länder – sozusagen symbolisch für alle eu-ropäischen Nachbarn – über europäische Perspektiven gemeinsam diskutieren, war ein Erlebnis, mit dem ich viele kostbare Erfahrungen verknüpfe. Meine Wahrnehmung hat sich erweitert, mein Blick hat sich nach Osten gerichtet. Das hat mir die Augen geöffnet…“ (Sophie De Beukelaer, Berlin)
  • „Dank der Begegnung im Schloss Muhrau habe ich verstanden, warum den Deutschen das heutige Polen manchmal so nah ist. Die Tatsachen wusste ich zwar schon vorher, aber die Geschichte des einzelnen Menschen berührt immer besonders stark…“ (Aleksandra Wiejak, Warschau)
  • „Die Begegnung mit Melitta Sallai (Tochter des ehemaligen deutschen Besitzers des Schlosses Muhrau/ Morawa) hat mich persönlich sehr beeindruckt und auch das gesamte Projekt aus einer ganz anderen Perspektive beleuchtet: Was wir uns in den Tagen in unseren Workshops angeeignet haben, müssen wir mitnehmen und nutzen für uns selber und für Europa! Die Worte ‚Macht etwas daraus!‘ werden mir immer in Erinnerung bleiben.“ (Inga Schöppe, Paris)

DIE AGENDA KREISAU (AUSZÜGE)

Vorschläge:
  • Einführung eines Faches „Europäische Kulturgeschichte“
  • „Europäische Profilierung“ in der Lehrerausbildung
  • Gemeinsame Entwicklung von Unterrichtsmaterialien (‚europäisches Geschichtsbuch’) und gegenseitige Anerkennung der Abschlüsse
Positionen:
  • Deutliche Betonung der Verantwortung der Medien für das gegenseitige Verständnis
  • Notwendigkeit der Vermittlung einer „europäischen Identität“

FAZIT

„Die Tage in Kreisau, ihre Zielsetzung, ihr ‚Geist’ – das kann heißen: In Europa zu Hause sein – Nachbarn verstehen – Zukunft gemeinsam gestalten“