Deutsche Gesellschaft der Mitglieder der Französischen Ehrenlegion und des Französischen Nationalen Verdienstordens e.V.

16. – 19. Oktober 2009, Elsass

2. Deutsch-Französisch-Polnische Studientagung
Schloss Klingenthal

„Europa – das kann man nicht einfach verordnen oder lernen, Europa – das müssen wir erleben“ (Michał Kocikowski, Student aus Warschau)

Vor dem Schloss Klingenthal

Workshopatmosphäre

Europäische Tischgespräche 
im Maison Albert Schweitzer

„Le Drame du Linge“ in der Gedenkstätte

„Le Drame du Linge“ im Feld

Am Anfang die Frage: 
„Europa – was ist das?“ 
Am Schluss die Antwort: 
„Europa – das sind wir“

Die Orte der Begegnungen, 
Frankreich 2009

FAKTEN, SCHWERPUNKTE, BEGEGNUNGEN

Aus 14 europäischen Städten/ Regionen kamen die Teilnehmer und Referenten der trinationalen Studientagung vom 16. – 19. Oktober 2009 in die elsässische Landschaft und waren Gäste der Johann Wolfgang von Goethe Stiftung (Basel) im Schloss Klingenthal. Inhaltliche Schwerpunkte waren:

  • die Arbeit in vier Workshops zu Themen der europäischen Geschichte und Politik, zu Kultur und Sprache, Wissenschaft und Medien, zu Wirtschaft, Sicherheit und Recht

  • die „Orte der Begegnung“, an denen das Elsass als europäische Region mit Geschichte erlebbar wurde: Der Ort Klingenthal, das Kloster St. Odile, das Haus von Albert Schweitzer, das Europäische Parlament und als besonders eindrucksvolle Begegnung der Col du Linge, Erinnerung und Mahnung an den 1. Weltkrieg

  • die Begegnung mit der Stadt Straßburg bei einer Fahrt auf der Ill, die leidenschaftliche Rede von Ancien Ministre André Bord zur Begrüßung der jungen Europäer und das Abschlusskonzert „Musik und Literatur im Weimarer Dreieck“ als festlicher, fröhlicher Rahmen der „europäischen Tage“ von Klingenthal
 

RESONANZ UND RESÜMEE

  • „Die trinationale Studientagung hat einen kleinen Stein ins Rollen gebracht. Wir Jugendlichen haben uns untereinander kennen und schätzen gelernt und – ich denke, ich spreche für viele – werden weiter in Kontakt bleiben. Wir werden Europa leben und dafür bin ich diesem trinationalen Projekt sehr dankbar“ (Marie Schafstedde, Berlin)
  • „Es war sehr schön zu sehen, dass ob jemand in Frankreich, Deutschland oder Polen geboren war, in Klingenthal keine Rolle mehr spielte …“ (Milena Bagdasarian, Warschau)
  • „Ich muss zugeben, von der Offenheit und dem Interesse, mit dem die Erwachsenen die Diskussion mit uns Jungen aufnahmen, sehr positiv überrascht gewesen zu sein. Ich kann aufrichtig sagen, dass mir Arbeit selten so leicht gefallen, selten so interessant gewesen ist, und selten konnte ich sie unter so hervorragenden Bedingungen verrichten wie auf dem Schloss Klingenthal.“ (Victor Denis, St. Germain-en-Laye)
  • „Als wahrscheinlich einzige Person mit Migrationshintergrund wurde ich mit offenen Armen aufgenommen und konnte das mitteilen, was ich schon immer sagen wollte: Nämlich, dass ich mich sehr glücklich schätze, über Bildung und Zukunftsperspektiven zu verfügen. Keine selbstverständliche Sache …“ (David Aba’a, Gabun/ Berlin)
  • „‚In Vielfalt geeint’ heißt die Devise der Europäischen Union – wenn auch die kulturelle Vielfalt im Mittelpunkt steht, darf die soziale Vielfalt nicht vergessen werden.“ (Amélie Straub, Sciences Po Paris)
  • „Bei der Arbeit in den Workshops haben wir, manchmal nicht ohne Überraschung, erfahren, was unsere europäischen Nachbarn von unserer Sprache, Kultur, von uns meinen – und was wir über ihre Länder wissen. Total spannend! Unser Ziel war vor allem, eine Diskussion über unsere gemeinsame Zukunft – über die Zukunft Europas. Da wir jung, bewusst und „europäisch“ sind, waren wir imstande, den klischeehaften Bildern der jeweils anderen Nationen zu entkommen. Dank der Tagung haben wir die vor kurzem noch existierenden Vorurteile abgebaut. Der Rest ist eine Frage der Zukunft – die Frage unserer GEMEINSAMEN Zukunft.“ (Mateusz Kulesza, Łódż)
  • Wie oft haben wir bei der Tafelrunde uns gegenseitig erklärt und erzählt, „wie es so in Deutschland, Frankreich und Polen läuft“. Bei all diesen alltäglichen Dingen sind wir zusammengekommen und haben uns ‚ent-fremdet‘. Europa besteht eben nicht nur aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie, Europa – das sind die Menschen …“ (Alexandra Seidel, Berlin/ Paris)
 

DIE AGENDA KLINGENTHAL (AUSZÜGE)

Erfahrungen – Besonders beeindruckend:
  • der deutlich spürbare engagierte Optimismus der jungen Europäer mit Blick auf die weiter zu entwickelnde „Vielfalt in der Einheit“ dieses Kontinents

  • die geradezu begeisterte Neuentdeckung des „anderen Europa im Osten“ mit den jungen Polen durch die deutsch-französischen Teilnehmer
Positionen – Immer wieder angesprochen:
  • der Wunsch, die Begegnung mit europäischen Partnern und Fragestellungen auch den jungen Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen zugänglich zu machen

  • mehr „europäische Themen“-Zusammenhänge, Bezüge in den konkreten Unterrichtsalltag einzubeziehen
 

FAZIT

Das europäische Gedicht Werten, nicht abwerten. Der Andere ist anders, jedoch nicht besser oder schlechter.

Poznawac, nie podbijac. Kazdy jest inny, wszyscy sa równi.

Langage voisin n’est pas langage étranger.

Au lieu d’être suspect, éprouver de l’amitié.